Vom 25. bis zum 28. Februar (also drei Nächte) waren wir auf Kurzurlaub in Wien.
Donnerstag, 25. Februar
Nach Aufstehen mitten in der Nacht ab zum Flughafen, Ankunft in Wien um 8:40, danach mit
CAT/U-Bahn ins
Hotel. Zimmer war noch nicht fertig, aber kein Problem. Gepäck konnten wir deponieren. Zum Frühstücken sind wir dann die Herrengasse runtergelaufen, wollten eigentlich ins Cafe Central, aber weil wir in die falsche Richtung gingen, sind wir beim
Cafe Griensteidl rausgekommen. Egal. Dann halt dort rein. Freundliche (naja, das was halt in Wien freundlich ist) Bedienung, guter Kuchen und der beste Kaffee der Welt. Schöner Einstand.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann auf dem Zentralfriedhof, der bei schönem Wetter eher parkähnlich ist. Zum Abendessen ins
Ilona Stüberl, eine ungarische Wirtschaft. Sehr eng, ziemlich verraucht (ja, in Österreich darf noch geraucht werden), lecker Essen. Wer gerne ungarisch isst, für den ist es definitiv ein Tip.
Freitag, 26. Februar
Wecken um 0800, dann ab zum Frühstück. War zwar alles recht frisch und auch ansehnlich angerichtet, bei der Wurst darf man aber nicht zu viel erwarten: das Übliche halt. Was ich von einem Haus wie dem Steigenberger nicht gedacht hätte, war, dass es auf dem Frühstücksbuffet den handelsüblichen Formvorderschinkten gibt, anstatt was vernünftiges hinzulegen. Das müsste vielleicht nicht unbedingt sein. Bevor mich jemand falsch versteht: das ist Jammern auf hohem Niveau. Bisher hatten wir nur beim Lafer besseres Frühstück (und natürlich in jedem B&B, das wir in Großbritannien kennenlernen durften). Für ein Hotel ist das schon sehr in Ordnung.
Nach dem Frühstück dann Ausflug zum
Schloss Belvedere, Klimt, Monet und Schiele betrachten. Durchaus auch mal interessant. Fotografieren (natürlich) verboten. Schade eigentlich. Im unteren Belvedere fand eine Sonderausstellung zu Prinz Eugen statt. Hatten wir mit gebucht (Kombiticket), war aber irgendwie nicht sooo ergiebig. Die Cafeteria im unteren Belvedere, die vom Grand Hotel betrieben wird, war nicht so der Bringer. Schlechtestes Restaurant, in das wir im Urlaub getappt sind.
Nach dem Kaffeetrinken hab ich mein Weibchen heim ins Hotel zum Ausruhen geschickt, während ich mich bei den Gasometern umschaun wollte. Kaum war ich aus der U-Bahn ausgestiegen und der Zug losgefahren, fiel mir ein: ich hab beide U-Bahn-Karten einstecken. Also auf die nächste U-Bahn warten, der Gattin hinterherfahren, in der Hoffnung, dass sie von zwei pflichtbewussten Kartenkontrolleuren auf dem Bahnsteig festgehalten wird und ich – einem Ritter gleich – winkend aus der U-Bahn aussteigen kann, um die Situation zu klären.
Kam dann aber irgendwie doch anders: keine Kontrolle, deshalb fand ich die Frau Eckes auf dem Bett im Hotel liegend vor. Nochmal raus zu den Gasometern wollte ich nicht, Wetter war eh grauslig, deshalb bin ich zwei Stündchen durch die Stadt gestromert, bis sich meine bessere Hälfte ausreichend ausgeruht hatte. Beim Rumstromern fand ich dann noch einen Lush-Store, wo ich mir noch einen Badeschaum mitnahm (das Hotelzimmer hatte eine Badewanne). Sehr freundliche Verkäuferin wünschte mir einen "schönen Badetag". Fein.
Abendessen hatten wir dann im
Figlmüller. Die Website (und auch andere Quellen, wie z. B. Reiseführer) wollen den Eindruck vermitteln, dass der Figlmüller
das Schnitzelwirtshaus in Wien ist und man mehr oder weniger das Wiener Schnitzel erfunden hat. Das können wir nicht so ganz bestätigen. Die Schnitzel sind zwar wirklich riesig (passen nicht auf den Teller), aber ich will keine XXL-Asi-Kneipe, sondern einfach ein gut gebratenes Schnitzel. Das beim Figlmüller war eher nicht so doll, recht trocken und auch ansonsten: naja. Empfehlen kann man's nicht wirklich. Da gibt's bessere.
Zum Nachtisch sind wir dann doch mal ins Cafe Central marschiert, weil wir von unserem letzten Wien-Besuch im Januar 2008 noch im Hinterkopf hatten, dass es im Figlmüller keine Mehlspeisen gibt. Im Cafe Central stellten wir dann fest, dass wir ja eigentlich auch dort zum Abendessen hin könnten, weil die Karte zwar klein, aber doch sehr ansprechend war. Abendessen mit Piano-Begleitung hat was! Also war auch das Abendessen für Samstag gebongt. Eigentlich wollten wir mal in die Palatschinkenkuchl, aber die muss halt jetzt bis zum nächsten Mal warten.
Samstag, 27. Februar
Samstag haben wir Brunnenmarkt, Naschmarkt und Prater besucht (wo Ende Februar, um zwölf Uhr mittags überhaupt nix los ist). Riesenrad gefahren. Schön. Dann noch zum Sankt Marxer Friedhof getiegert, Mozartgrab angeschaut und wieder heim ins Hotel. Weibchen abgeliefert zum Nickerchen machen.
Der Eckes ging nochmal raus. Und rauf. Auf den Stephansdom, nämlich. Der Südturm ist begehbar, 343 Stufen rauf bis zur Türmerstube. Die Anstrengung lohnt sich aber für die Aussicht, die man dann hat. Wirklich sehr schön. Noch schöner wäre, wenn man die Fenster der Türmerstube öffnen könnte, die sind nämlich gescheit dreckig und deshalb werden die Fotos nicht so doll.
Dann wieder 343 Stufen runter und Frau Eckes zum Abendessen abgeholt. Wollte ich. War aber noch ein bisschen früh dran, deshalb hab ich noch einen Badetag eingeschoben, bevor wir dann die paar Meter bis zum Cafe Central gelaufen sind. Dort gabs dann ein wirklich feines Gulasch von der Almochsenwange mit Topfen-Serviettenknödel für die Dame und eine Geröstete Milchkalbs-Leber mit Äpfeln, Röstzwiebeln und Erdäpfelpüree für den Eckes. Danach noch was Süßes. Perfekt.
Sonntag, 28. Februar
Sonntag hatten wir das Naturhistorische Museum auf dem Expeditionsplan, was wir danach machen würden, wollten wir erstmal abwarten. Tatsächlich ist das NHM aber so groß, dass man auch gepflegt einen ganzen Tag drin verbringen kann. Haben wir dann auch gemacht.
Vor dem Abflug gingen wir noch zum Abendessen in die Kurkonditorei Oberlaa, wo wir beim letzten Besuch schon unser bestes Wiener Schnitzel serviert bekamen. War auch diesmal wieder so. Nach dem Schnitzel und Kuchen-Nachtisch machten wir uns auf in Richtung Flughafen, wo wir gerade noch mitbekamen, dass Flüge nach Deutschland (Düsseldorf und Frankfurt) wegen Sturm ausfielen. Ach du Kacke! Was ist, wenn der Flieger nach Nürnberg auch nicht fliegt? Tat er aber doch, war aber nicht so richtig angenehm, weil wir eine Bombardier Q400 hatten, die laut wie Sau war. Mir klingeln heute noch die Ohren. Aber schlussendlich sind wir doch wieder gut heimgekommen.
Fazit
- Das Steigenberger ist ein wirklich tolles Hotel (vor allem wenn man drei Nächte zum Preis von einer bekommt)
- In Wien gibt es nach wie vor den besten Kaffee überhaupt.
- Zum Essen muss man nicht unbedingt in ein Restaurant, auch die Cafes bieten wirklich gute Küche an
- Meine FZ38 war die richtige Wahl, macht wirklich tolle Bilder (wenn man sich ein bisschen eingearbeitet hat)
- Für die nächste Wien-Expedition müssen wir uns die Palatschinkenkuchl vornehmen
- Auch nach dem zweiten Mal Wien bleibt noch genug zum Entdecken übrig